Eine Einladung, die Europaabgeordnete Christa Prets einen Tag lang in Brüssel zu begleiten, bietet unter anderem sicher die Gelegenheit, mehr über den Reformvertrag zu erfahren und Detailinformationen aus erster Hand zu beziehen. So verschlägt es mich also nun schon das vierte mal nach Brüssel ins Europäische Parlament, wo mich bestimmt wieder ein interessanter und spannender Tag erwartet. |
Ein ganz besonderes Anliegen ist ihr der Einsatz im Kampf gegen die Genitalverstümmelung (so war sie etwa die einzige europäische Teilnehmerin bei der Konferenz des Interafrikanischen Komitees für traditionelle Praktiken in Mali) und der Kampf gegen Frauen- und Kinderhandel (ein entsprechender Bericht von ihr wurde im Plenum des Europäischen Parlaments angenommen und ist ein wichtiger Schritt zur Verhinderung des Handels mit Frauen und Kindern, die durch sexuelle Ausbeutung gefährdet sind). |
![]() |
![]() |
Einige Abgeordnete sprachen sich angesichts der Situation in Tibet für einen Boykott - zumindest der Eröffnungsfeierlichkeiten - der Olympischen Spiele in China aus. Das Parlament wird im heutigen Plenum die Lage in Tibet und einen etwaigen Boykott der Olympischen Spiele debattieren, aber auch das vergangene EU-Frühjahrsgipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs steht auf dem Plan. In den Fraktionssitzungen sollen diese Themen zuvor erörtert und nach einer gemeinsamen Linie gesucht werden. |
![]() |
![]() |
Zeitgleich tagt auch noch der Ausschuß für regionale Entwicklung - ihn besucht Christa Prets Praktikant, Joška Emrich, während ihre Assistentin, Kristina Schaberl, für den reibungslosen Übergang zwischen den Terminen sorgt und Frau Prets aus der Plenarsitzung lotst. Eine Besuchergruppe der Fachhochschule Eisenstadt trifft im Parlament ein und nimmt an einer Diskussionsrunde mit den Abgeordneten Harald Ettl, Dr. Reinhard Rack, Johannes Voggenhuber und ihr teil. Thema der Veranstaltung ist passenderweise der EU-Reformvertrag mit dem Titel "Der Vertrag von Lissabon - eine Reform für die Zukunft Europas?". Auch hier managt Kristina Schaberl den gesamten Ablauf und sorgt dafür, daß keiner der etwa 100 Besucher in den unübersichtlichen Gängen des Parlaments verloren geht. |
![]() |
![]() |
Ich habe bei meinen Besuchen im Europäischen
Parlament nicht den Eindruck gewonnen, daß es den Parlamentariern um
eine Lobhudelei geht - dazu sind allein schon die jeweiligen Standpunkte
zu grundverschieden, um der gesamten EU mit allen ihren Institutionen
und Rechtsnormen ungeteilte Zustimmung zuteil werden zu lassen. Über
Parteigrenzen hinweg scheint tatsächlich der gemeinsame Weg in eine
gemeinsame Zukunft zu stehen, bei dem Sachpolitik meilenweit vor
Parteipolitik steht. In diesem Sinne hätte es sich die Arbeit des
Europäischen Parlaments verdient, selbst über im Boulevard beheimatete
Medien ein wenig mehr sachliche Information transportiert zu bekommen. Und so ganz persönlich hätte ich den naiven Wunsch, unsere heimischen Spitzenpolitiker der Großparteien würden in Fragen der Sachpolitik ein Nachschulungsseminar bei ihren Europaabgeordneten in Brüssel besuchen... |